Dessertcafé mit eigener Konditorei und Catering
„Du musst einfach anfangen und in die Richtung deiner Ziele gehen.“ Genau das tat Akanksha.
Sanfte Pastellfarben und das Regenbogenschirmlogo machen das Hopecafé in der Fußgängerzone Bad Homburgs schon von Weitem erkennbar. Freundliche Sanftheit und eine gewisse Verspieltheit gehen von ihm aus und damit spiegelt das Hope seine Gründerin Akanksha Nagarkoti in vielerlei Hinsicht perfekt wider. „Als ich mich entschied das Hope ins Leben zu rufen, ging es für mich nicht um Kaffee, Tee oder Kuchen. Es ging mir um das Gefühl dahinter., sagt sie klar und mit einem warmen Lächeln.
Das ist im ganzen Café zu spüren. Nichts ist zufällig. Jedes Detail, und sei es noch so klein, wurde von Akanksha bewusst ausgesucht und hat damit eine Geschichte. Akanksha erschafft das Hope von innen heraus mit der Kraft ihres Herzens.
Sie vereint hier ihre Liebe für Kaffee, Kunst, Design und Fotografie und das ist selbst in den Kuchen- und Getränkekunstwerken zu sehen. Das Hope hat seine eigene Konditorei und bietet auch kunstvolle Torten und Kuchen auf Bestellung. Keine Sorge, sie sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch fantastisch.
Bevor das Hope vor etwa zwei Jahren zu ihrer Berufung wurde, war Akanksha Nagarkoti 10 Jahre im Softwarebereich unterwegs. Die Idee fürs Hopecafé entstand in einer Tiefphase ihres Lebens. In dieser Zeit vermisste Akanksha ihre Heimat. Als sie von dem kleinen Ort Almora in Indien spricht, den sie ihr zu Hause nennt, wird sie weich. Das Gefühl, das ihr dieser Ort gibt, ist auch eingewoben ins Hopecafé.
Akanksha war an einem Punkt angekommen, an dem sie nicht mehr weiter wusste. Ihr wurde eindrücklich bewusst, dass wir genau dieses eine Leben haben. „Warum also nicht dafür losgehen?“ Der Gedanke einen Ort zu schaffen, an dem andere Menschen sich wieder „okay“ oder sogar gut fühlen können, machte ihr Hoffnung. Sie dachte, dass es ihr dann auch wieder besser gehen würde. Es ging ihr nicht darum das Leben der anderen im großen Stil zu verändern. Sie sagt: „Selbst wenn diese Menschen sich auch nur eine Minute besser fühlen, dann haben wir unser Ziel erreicht.“
Die Energie, die du in etwas hineinsteckst, die bekommst du zurück.
Der Name des Hopes ist die Mission. Akanksha möchte Hoffnung geben. Jeder soll wissen: „Es ist okay langsam voranzugehen. Es ist okay, immer nur den linken vor den rechten Fuß zu setzen und andersherum, aber wenn du etwas im Leben tun möchtest, dann tu es. Geh los dafür. Ich bin selbst zwei Mal durch eine Depression gegangen und ich bin der lebende Beweis dafür, dass es möglich ist da durch zu kommen. Ich sitze hier und ich habe es geschafft. Du hast dieses eine Leben, also go for it.“
„Du musst einfach anfangen und in die Richtung deiner Ziele gehen.“ Genau das tat Akanksha damals auch. Sie kontaktierte Backyard Coffee. Akanksha beschreibt dieses Gefühl, das jeder mit einem Herzenswunsch kennt. Ein kleiner Samen Hoffnung, der mit dem ersten Schritt gesät wird und dann das Warten und Bangen, ob der Sprössling es aus der Erde schafft. Akankshas Warten wurde zusätzlich hinausgezögert, denn auf ihre erste Anfrage bei backyard coffee kam scheinbar für einen Monat keine Rückmeldung. Akanksha war schon irritiert, bis sie feststellte, dass Wolfram ihre Anfrage schon nach 30 Minuten beantwortet hattet, die Antwort aber leider in ihrem Spam-Ordner gelandet war. Das war der Beginn einer engen Zusammenarbeit. Akanksha erzählt, wie dankbar sie für die Begleitung ist, die nach ihrer eigenen Aussage immer von Herzen kommt.
Lächelnd erzählt sie, dass es nicht immer nur einfach war, diesen Herzensweg zu gehen. Denn sie erfuhr Gegenwind - wieder und wieder.
Das Hope entstand während der Coronazeit. Die Stimmen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei, um ein Café zu eröffnen, waren laut. Doch Akanksha fühlte anders: „Es ist genau der richtige Zeitpunkt.“ Sie hatte es ganz klar in ihrem Geist und ließ sich nicht beirren. Rückblickend sollte sie recht behalten, denn wenn wir ehrlich sind: Hätte es einen besseren Zeitpunkt geben können, um ein Café mit dem Namen ‚Hope‘ zu eröffnen?
Alle Ratschläge sich auf eine Zielgruppe zu richten, wies sie von sich. Sie wollte sich nicht festlegen. Sie wollte einen Ort für alle Menschen schaffen. Einen Ort, an dem sich jeder gut fühlen kann. „Und wir ziehen alle Sorten von Menschen an. Denn wer möchte sich nicht wohlfühlen?“, fragt sie mit einem Zwinkern. „Ich freue mich, dass hier jeder einen Platz hat.“
Akanksha geht ihren Weg in allen Bereichen mit innerer Stärke. Auch in Fragen Design blieb sie sich treu und entschied sich immer für die Möbel- und Designstücke, die ihr entsprachen. Dabei ging sie keine Kompromisse ein, weil z.B. helle Sofas in der Gastronomie unpraktisch seien. Sie erklärt: „Wenn ich ein Sofa kaufe, das mir nicht gefällt, dann werden die Menschen diese Energie spüren.“ Ihr Vertrauen in sich zahlt sich aus. Sie erzählt, dass sie berührt ist, wie sorgsam ihre Gäste mit ihrem Interieur umgehen und wie schön es ist, wenn sie mal um mal angesprochen wird, weil Menschen ihre Möbelstücke für zu Hause wollen. Für Akanksha sind es diese kleinen Gesten, die den Unterschied machen und die ihr zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg ist.
99% unserer Gäste sind einfach nur wundervoll und damit zeigt mir das Hope: „Die Energie, die du in etwas hineinsteckst, die bekommst du zurück.“ Ich stecke immer 100% meines Herzens in eine Sache und wenn ich damit wirklich einmal auf die Nase falle, dann bin ich der festen Überzeugung, dass es genau so für mich bestimmt war, so dass ich etwas daraus lernen kann.
Diese 100% erfordern Einsatz. Schon beim Bau des Hopes, war Akanksha immer mit dabei. Sie wollte so viel wie möglich anwesend sein, um ihre Energie zu teilen. Anfangs stellte sie das jedoch vor Hindernisse, denn die Arbeiter hatten ihre Anweisungen und benötigten sie nicht. Also begann sie Kaffee für sie zu machen und blieb dabei. Fast jeden Tag holte sie Kaffee und ging damit auf die Baustelle. Irgendwann begannen Gespräche. Es rührte sie zutiefst, als sie eines Tages kam und die Handwerker hatten ihr einen eigenen Platz zum Sitzen eingerichtet. Sie hatte eine innige Herzverbindung entstehen lassen. Der erste Baustein für ihre Vision einer Hope-Familie.
Akanksha hatte sich selbst damit gezeigt, dass es möglich war, Verbindung und Nachhaltigkeit im Umgang mit Menschen zu schaffen und wachsen zu lassen. Es gab ihr Mut weiter zu machen. Sie wollte eine Familie, eine Team-Familie entstehen lassen. „Für mich ist es wichtig, dass jeder hier sein kann wie er ist und dass wir teilen, was in uns vorgeht. Auf diese Weise sind wir, wie eine Familie zusammen fröhlich und zusammen traurig. Wir reiten die Wellen des Lebens gemeinsam und alles darf sein. Die Brücken dafür musst du selbst bauen.“ Sie erklärt, dass sie ihre Energie zwar in die Menschen stecken kann, aber dass es deren freier Wille sei, dies auch anzunehmen. Ihre Hoffnung ist einfach, dass sie es weiter tragen.
Für ihr Team hat sich ihr Einsatz gelohnt. Mit einem Lächeln im Gesicht erzählt Akanksha, dass sie sich voll und ganz auf ihr Team verlassen kann. Wenn sie nicht da ist, kümmert sich ihr Team. „Vielleicht sogar besser als ich es selbst tun würde“, lacht sie leise. Es ehrt sie sehr, dass eine ihrer Mitarbeiterinnen sich sogar ein Hope Tattoo hat stechen lassen.
Hinter Akanksha steht ihr Mann Mayank. Sie beschreibt ihn als ihren Gegenpol. Wenn sie sich manchmal in ihrer Grenzenlosigkeit verliert und die ganze Welt auf einmal verändern möchte, dann beherrscht er die Kunst der Zufriedenheit in den kleinen Dingen. Er ist glücklich mit dem, was ist. Wenn Akanksha sich manchmal allein fühlt mit ihrer Mission, dann ermuntert er sie: „Die Straße auf der du gehst, ist nicht die Straße auf der die meisten Menschen gehen, aber weißt du: ich bin da, ich laufe immer hinter dir.“ Als sie ihn einmal nach seiner Motivation für seine Unterstützung fragte, antwortete er: „Das bist du. Ich will dich einfach glücklich sehen.“
Im besten Sinne, stellt sich Mayank nicht auf Akankshas Seite. Er möchte, dass sie für sich selbst aufsteht, weil er an ihre volle Größe glaubt. Akanksha ist ihm sehr dankbar dafür und findet, dass sie es nutzen muss, dass ihr so ein großartiger Mensch an die Seite gegeben wurde.
Auf die Frage: „Was ist Kaffee für dich?“, antwortet Akanksha: Kaffee ist ein Gefühl von Wärme und Stärke. Ich hatte immer eine Reihe To-Go-Cups auf meinem Schreibtisch stehen, weil ich meinen Kaffee von draußen in die Firma brachte.“ Eine Kollegin verabschiedete sie mit folgenden Worten damals aus der Firma: „Ich hoffe, was du tust macht dich genauso glücklich, wie Kaffee es tut.“